Kardamom - Elettaria cardamomum


Die anerkannte medizinische Anwendung von Kardamomfrüchten ist die Theapie bei Verdauungsbeschwerden. Die Droge soll auch gallentreibend wirken. Nebenwirkungen sind keine bekannt.

Elettaria cardamomum (syn. Alpinia cardamomum);
Kardamompflanze (syn. Cardamompflanze, Malabarkardamome).

Cardamom - Elettaria cardamomum

Kardamom (Elettaria cardamomum)

VORKOMMEN

Kardamom stammt ursprünglich aus Südindien, Sri Lanka, Irak und Thailand. Ein grosses Exportland ist heute auch Guatemala, weitere Anbauländer sind Tansania, Madagaskar, Papua-Neuguinea und Vietnam.

MERKMALE

Elettaria cardamomum ist eine ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 2 bis 3 Meter. Es wird ein starkes bewurzeltes Rhizom als Überdauerungsorgan gebildet. Es sind viele lanzettliche Laubblätter vorhanden. Der Blütenstandsschaft wächst aus einem flach über dem Boden kriechenden Seitentrieb aus und erreicht Wuchshöhen von bis zu 1,5 Meter. Die Blüten stehen in einem rispigen Blütenstand zusammen. Die zwittrigen, zygomorphen Blüten sind dreizählig mit doppelten Perianth. Das Labellum ist der auffälligste Teil der Blüte. Die dreifächerigen, strohigen Kapselfrüchte sind von grünlich-gelblicher Farbe. In jedem Fruchtfach sitzen vier bis acht unregelmässig geformte, grau- bis rötlichbraune Samen.

DROGEN (verwendete Pflanzenteile)

Cardamomi aetheroleum (syn. Oleum Cardamomi); Kardamomenöl
Cardamomi fructus (syn. Fructus Cardamomi); Kardamomen (syn. Echter Malabar-Kardamom, Kardamomensamen, Kleiner Kardamom).

WIRKSTOFFE / INHALTSSTOFFE

Cardamomi aetheroleum: Das Kardamomenöl ist eine angenehm gewürzhaft riechende Flüssigkeit, die aus über 120 Verbindungen besteht, vor allem α-Terpinylacetat (etwa 30 %), 1,8-Cineol (ebenfalls etwa 30 %), α-Terpineol, Limonen, Linalylacetat, Sabinen, α-Pinen und weitere Verbindungen.

Cardamomi fructus: Etwa 3-7 % ätherisches Öl (Zusammensetzung siehe oben). Der Gehalt und die Zusammensetzung des ätherischen Öles variieren sehr stark je nach Anbaugebiet und Sorte. Auch das Reifestadium und das Destillationsverfahren spielen eine Rolle.
Weitere Inhaltsstoffe: Fettes Öl 1 bis 2 % mit Linolensäure, Ölsäure, Palmitinsäure sowie geringen Mengen Heptadecan, Laurin-, Linol-, Myristin- und Stearinsäure und weiteren Verbindungen. Im weiteren bis 40 % Stärke, etwa 5 % Zucker, ca. 10 % Protein, ein stickstoffhaltiges Gummi und reichlich Mangan und Eisen.

ANWENDUNG

Die Kommission E beurteilte nur die Frucht (Cardamomi fructus):

  • Anwendungsgebiete: Dyspeptische Beschwerden.
  • Gegenanzeigen: Bei Gallensteinleiden nur nach Rücksprache mit einem Arzt anzuwenden.
  • Nebenwirkungen: Keine bekannt.
  • Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Keine bekannt.
  • Dosierung: Soweit nicht anders verordnet:
    Tinktur (entsprechend EB6): Tagesdosis 1 bis 2g;
    Mittlere Tagesdosis: 1,5 g Droge; Zubereitungen entsprechend.
  • Art der Anwendung: Zerkleinerte Samen sowie andere galenische Zubereitungen zur inneren Anwendung.
  • Wirkungen: cholagog (gallentreibend); virustatisch.
In der Volksheilkunde:
Die Drogen (Frucht und Öl) werden zur Behandlung von Appeptitlosigkeit verwendet. Es liegen aber keine kontrollierten klinischen Studien vor.

Kardamom ist Bestanteil von Melisana Klosterfrau Melissengeist®, neben u.a. Alant, Enzian, Bitterorange, Engelwurz, Muskatnuss, Ingwer, Galgant, Melisse, und Pfeffer.

Auch in Migros "Klostergarten Leber-Galle-Tee Laurentius" ist Kardamon enthalten, neben Pfefferminze, Schafgarbe, Löwenzahn, Kamille, Süssholz und Fenchel.

STATUS

SONSTIGES

Es gibt zwei Varianten dieser Art, die als Gewürz verwendet werden: Der Malabarkardamom (Elettaria cardamomum (L.) Maton var. cardamomum) und der weniger wertvolle Ceylonkardamom (Elettaria cardamomum var. major Thwaites).

Letzte Änderung: 23.04.2024 / © W. Arnold