Pilzschutz - Naturschutz

Pilzarten erhalten heisst Lebensraum schützen
(Nora Kieselbach, NATURSCHUTUZ.CH)

Die Schutzbedürftigkeit seltener Pflanzen wie Orchideen, Adonisröschen oder dem Edelweiss ist uns seit langem bewusst. Auch den Schutz vom Aussterben bedrohter Tiere stellt niemand in Frage. Erst in jüngerer Zeit werden Pilze unter dem Gesichtspunkt des Arten- und Biotopschutzes betrachtet.

Zuerst muss geklärt werden, welche Pilzarten selten werden oder gar vom Aussterben bedroht sind. Es mussten also Bestandsaufnahmen über einen langen Beobachtungszeitraum gemacht werden.

In der Schweiz sind nach der Verordnung über den Natur- und Heimatschutz (NHV) vom 16. Januar 1991 folgende Pilze geschützt:

Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) publizierte 2007 die Rote Liste der gefährdeten Arten der Schweiz: Grosspilze.

Nach meiner subjektiven Meinung und über 40 Jahre Pilzsammeln ist der Pfifferling (Eierschwamm) und der Riesenschirmling (Parasol) ständig im Rückzug begriffen, Schopftintlinge breiten sich hingegen immer mehr aus. Die Ursachen dafür sind vielfältig, so z.B. rücksichtsloses Sammeln einiger Speisepilzarten, Einflüsse von Wald- und Weidewirtschaft, Immissionseinflüsse oder ein sich veränderndes Klima. So wurden gebietsweise Sammelverbote, Mengen­beschrän­kungen und andere staatliche Eingriffe zum Pilzschutz erprobt.

  Schopftintling
  Der Schopftintling ist einer der wenigen Pilze die immer häufiger werden.

  Pilzschutz: Pfifferlinge
  Kann der Pfifferling nur durch ein totales Sammelverbot vor dem Aussterben gerettet werden?

Pilzschutz: Steinpilz und Parasol
Sind Parasol und Steinpilz durch übermässiges sammeln bedroht?

Ein 32-jähriger Feldversuch der WSL (Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft) hat gezeigt, dass das Sammeln der Pilze an sich keinen Einfluss hat! Nach dieser Studie beeinträchtigt das Betreten des Waldbodens einige Pilzarten, andere werden dadurch aber sogar begünstigt.

Die Resultate dieser Studie sind für mich erstaunlich. So wird z.B. der Pfifferling (Eierschwamm) massenhaft und gezielt gesammelt, so dass kaum noch reife Fruchtkörper gebildet werden, die eine Chance haben Sporen abzuwerfen. Das Überleben der Art ist somit gefährdet.

Letzte Änderung: 29.06.2018 / © W. Arnold