Coprinus stanglianus nov.spec. Enderle, Bender&Gröger

- Stangls Tintling

Foto: Geh; Augsburg
Beschreibung des Pilzes
Hut
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jung eichelförmig, dann stumpf konisch bis glockig, alt flach
konisch, - 4cm hoch , - 4,5cm breit, Rand wellig (ähnlich Cop. domesticus),
Hutmitte hell beige, hell cremebeige, gegen Rand hell bis
dunkelgrau, bis fast zur Mitte deutlich gerieft bis gerieft-gefurcht,
leicht schmierig (bei feuchtem Wetter), mit kräftigem, weisslichem
Velum bedeckt (durch Grashindernisse teilweise abgestreift); bei
ca.4 Std. gelagerten Fruchtkörpern entwickelte sich ein leichter
Rosaanflug zwischen Grau - und Beigezone auf dem Hut.
Lamellen
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sehr gedrängt (wie bei Coprinus comatus), - 6 mm breit, jung beige, dann braunschwarz, schliesslich schwarz, zerfliessend.
Stiel
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bis 12 cm lang, bis 1 cm dick, gegen Spitze deutlich verjüngt, weisslich,
oben gerieft, nach unten ganz fein samtig, Basis fast gerade bis
schwach knollig.
Fleisch
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weiss
Geruch/Geschmack
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pilzartig banal, leicht unangenehm.
Sporen
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10,5 -12,5 x 6,5 -8,5 µm, breit mandelförmig bzw. breit ellipsoid
bis eiförmig, mit deutlichem, zentralen Keimporus und gut sichtbaren
Apikulus.
Verwechslung
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Eigentlich nur mit dem sehr seltenen Spechttintling (Cop. picaceus)
Vorkommen
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Halbtrockenrasen, kalkhaltige Böden, Donau-Auen, auch bei Fichten - Laubbäumen, Sträuchern wie Weissdorn, Strauchheiden.
Bemerkungen
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1977 fand Prof. W. Winterhoff einen Tintling, der nirgendwo zuordbar
war. Als Enderle und Krieglsteiner 1986 ebenfalls einen Tintling
unbekannter Art fanden, Winterhoff in einer Veröffentlichung von
seinem Fund schrieb, wurden die Experten Dr. Bas (Leiden), Prof. H.
Romagnesi (Paris) und Dr. R. Kemp (Edinburgh) konsultiert, ob sie diese
Sippe kennen. Es kamen durchwegs abschlägige Antworten. So wurde
der Pilz zu Ehren des Augsburger Pilzforschers Johann Stangl zu
dessen 65. Geburtstag, den J.Stangl nicht mehr erleben durfte,
benannt.
Letzte Änderung: 12.11.2018 / © W. Arnold



