Abgestutzte Keule - Clavariadelphus truncatus

Volksname: Abgestutzte Riesen- oder Herkuleskeule

Abgestutzte Keule - Clavariadelphus truncatus

Beschreibung des Pilzes

Fruchtkörper

5-20 cm hoch, keulenförmig, oder kreiselförmig, die Spitze ist abgeplattet oder abgestutzt; Oberfläche aderig-runzelig; narzissengelb mit violetten Farbtönen, gegen die Basis fuchsig werdend.

Fleisch

Weiss, weich, Geschmack mild.

Geruch/Geschmack

Das Fleisch schmeckt süsslich, mild, nach längerem Kauen oft bitter und riecht angenehm unauffällig.

Sporen

Ellipsoidisch, oval, 9-13x5-7 µm.

Verwechslung

Wesentlich häufiger und in Kalkbuchenwäldern wachsend ist die Herkuleskeule Clavariadelphus pistillaris. Im Gegensatz zur Abgestutzten Keule hat sie bitteres Fleisch und ist daher ungeniessbar.

Vorkommen

In Bergfichtenwäldern. August bis November. Der Pilz ist selten.

Bemerkungen

Trifft man im Nadelwald Keulenpilze in der Farbe und Grösse der Herkuleskeule, die aber oben abgeflacht oder vertieft sind, dann hat man die Abgestutzte Keule vor sich. Zumeist stehen viele Pilze zu Hexenringen angeordnet. Im Zweifelsfall genügt eine Geschmacksprobe - das Fleisch schmeckt ausgesprochen süss. Vom Verzehr sollte man gleichwohl absehen, da der Pilz wegen seiner Bindung an kalkhaltige Böden nur sehr zerstreut vorkommt und daher schutzbedürftig ist.

An den gleichen Orten und ebenfalls in Hexenringen wächst das Schweinsohr (Gomphus clavatus) dessen Fruchtkörper aber eher kreisel- als keulenförmig sind. Die Oberfläche ist olivgrün gefärbt, die Unterseite violett und deutlich geadert, womit der Pilz zur Verwandtschaft der Pfifferlinge gehört. Er ist ein sehr guter Speisepilz, sollte aber ebenfalls geschont werden.

Besonderes

Der Pilz enthält eine medizinisch bedeutsame Isopren-ähnliche Verbindung. Das enthaltene 24,25-Dihydroxy-2-(3-hydroxy-3-methylglutaryl)-lanostanon-(3) stört die Farnesylprotein-Transferase (ein bei der Tumorentstehung beteiligtes Enzym), was therapeutischen Wert für die Behandlung bestimmter Arten von Krebs vermuten lässt. Es bewirkte im Tierversuch an Mäusen eine Verringerung des Tumorwachstums.

Letzte Änderung: 12.11.2018 / © W. Arnold