Wichtige Täublinge im Vergleich

Die mehr als hundert verschiedenen Täublingsarten zu unterscheiden ist nicht einfach. Es erfordert eine jahrelange, eingehende Beschäftigung mit dieser Gattung. Dagegen lässt sich verhält­nismässig leicht feststellen, ob ein Blätterpilz zu den Täublingen zu rechnen ist oder nicht. Täublinge haben weisse bis gelbliche Lamellen, die fast ausnahmslos besonders spröde sind und deshalb bei der Berührung splittern. Fällt ein Täubling auf eine harte Unterlage, so zerbricht er in Stücke, während bei anderen, weichen, nicht so starren Pilzen meist nur der Stiel abbricht.

Nochmals die wichtigsten Merkmale der Täublinge:

  • Niemals ein Knolle (Pilze ausdrehen - niemals abschneiden!)
  • Niemals eine Volva (Scheide, häutige oder wulstartige Hülle)
  • Niemlas einen Ring
  • Immer sehr brüchiges Fleisch
  • Fast immer brüchige Lamellen (ausser Frauentäubling und Grasgrüner Täubling)

Voraussetzung ist aber natürlich, dass man die Gattung Russula von gefährlichen Gattungen sicher unterscheiden kann. Vorher ist an Täubling-Sammeln gar nicht zu denken.

Welche Täublinge kann man den nun essen? - Es gibt eine einfache Regel:

  • Scharfe und andere nicht mild schmeckende Täublinge sind ungeniessbar bis giftig!
  • Alle mild schmeckenden Täublinge sind essbar (ob die gut schmecken, ist eine andere Sache)

Also muss der Täubling probiert werden - dazu zieht man ein Stück Huthaut ab, bricht ein kleines Stück vom Hut heraus (mit Lamellen) und mache den Geschmackstest. Bei einigen ist sofort ein z.B. extrem scharfer Geschmack, andere Täublinge brauchen ein klein wenig Zeit, um ihren Geschmack zu entfalten. Aber immer gilt, nichts herunterschlucken, sondern ausspucken.

Vergleich Täublinge

Die wichtigsten Merkmale der 3 Pilze

  Speisetäubling Frauentäubling Kirschroter Spei-Täubling
Hut 6-11 cm, jung kugelig, dann gewölbt und schlies­slich ausgebreitet. Mitte flach und nieder­gedrückt; die Farbe ist sehr ver­än­derlich: typisch fleischrot, in der Mitte dunkler, auch etwas violettlich, manch­mal fast bräunlich; Hut­haut zur Hälfte abziehbar, da­run­ter fleischfarbig; Rand stumpf, glatt, alt leicht gerieft. 4-15 cm, zuerst fast halb­ku­gelig, dann gewölbt, später mehr oder weniger nieder­ge­drückt; typisch violett-schwärzlich oder blau-vio­lettlich gefärbt, aber auch grün-schwarz, grün, grau­violett, oft verschieden­farbig gefleckt; Huthaut teilweise abziehbar, feucht; Rand jung eingebogen, erst scharf­kan­tig, dann stumpf, ziemlich regel­mässig, glatt. 5-10 cm, gewölbt, dann flach und leicht nieder­gedrückt, lebhaft rot, rosarot oder mit weisslichen oder hellocker Tönen; Huthaut schmierig und glänzend.
Lamellen gedrängt, mitunter gega­belt, meist verschmälert oder abgerundet ange­wach­sen, manchmal leicht herablaufend; weisslich oder mit blass-ockerlichen Tönen, an der Schneide oft rost­fleckig werdend, weich und nicht splitternd. gedrängt, gegabelt, bau­chig, weich und nicht splitternd, bei Berührung verklebend; kreideweiss, manchmal etwas bläulich. entfernt, bauchig, abgestumpft frei, weiss oder gelb­lich getönt, bei reifen Exem­plaren strohgelb.
Stiel 2-10,5x1,3-3 cm, voll, dann schwammig, fest, fast zylindrisch oder am Grunde etwas verjüngt; oft gilbend oder rostfleckig. 4-10x1,5-5 cm, fleischig und fest, dann schwammig, voll, zylindrisch oder bauchig, bereift, fein runzelig; weiss, manchmal mit violetten Tönen, oft braun gefleckt. 5-8x1,2-2 cm, gleichdick, schwammig und brüchig, weiss, runzelig, gilbend.
Fleisch weisslich, neigt zu brau­ner, schmutzig gelber oder ziegelbrauner Fleckenbildung, beson­ders an der Basis, dicht, fest. Geruchlos. Geschmack mild, nussartig. weiss, fest. Geruchlos. Geschmack nussartig, mild. brüchig und weich, weiss, unter der Huthaut leicht rosa. Geruch schwach fruchtig. Geschmack sehr scharf.
Vorkommen sehr häufig in Laub- und Nadelwäldern. Schon ab Mai. in Nadel- und Laubwäldern, überall zu finden; häufig. Sommer-Herbst. bei Laubbäumen auf sumpfigen Böden, in Hoch­mooren. Sommer - Anfang Herbst.
Wert guter Speisepilz. sehr guter Speisepilz ungeniessbar. Giftig.

Auch von mir ein geschätzter Speisepilz - der Frauentäubling

FrauentäublingBildquelle: http://tintling.com

Letzte Änderung: 11.10.2017 / © W. Arnold