Bärlapp - Lycopodium clavatum

Lycopodium clavatum (syn. Lepidotis clavata, Lycopodium officinale, L. vulgare);
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Keulenbärlapp (syn. Drudenfuss, Kolbenbärlapp).

Bärlapp wurde früher unter anderem als harntreibendes Mittel und bei Leberbeschwerden eingesetzt. Wegen des Gehalts an toxischen Alkaloiden und fehlendem Wirksamkeitsnachweis ist die medizinische Verwendung des Bärlappkrauts oder der Sporen nicht vertretbar. Im Handel sind ausschliesslich homöopathische Mittel erhältlich.

Bärlapp (Lycopodium clavatum)

Bärlapp - Lycopodium clavatum

VORKOMMEN

Auf kalkfreien kargen Böden in Nadelwäldern ist der Bälapp zu finden, auch in Heiden und Magerrasen kommt die Pflanze vor. Selten ist die Pflanze in Laubwäldern zu finden. Sie meidet tiefen Schatten und grosse Feuchtigkeit. Bärlapp ist in ganz Mittel- und Nordeuropa, aber auch in Russland, Asien und in Amerika verbreitet. In grossen Gebieten Mitteleuropas ist der Bärlapp nicht zu finden.

MERKMALE

Die ausdauernde Pflanze besteht aus einem zwischen 0,5 und 2 Meter langen am Boden kriechenden Spross und bis 20 cm aufrecht stehenden Seitenästen. Die nadeligen Blättchen stehen dicht und sind an der Laubblattspitze mit einem ein bis drei Millimeter langen Haar versehen. Durch diese Haare erscheint die Pflanze pelzig, was ihr den Namen Wolfsklaue zugetragen hat. Die Sporophyllstände sind in gelben Ähren am Ende von aufrechten Ästen angeordnet und erscheinen von Juli bis August.

DROGEN (verwendete Pflanzenteile)

Lycopodii herba (syn. Herba Lycopodii, Herba Musci clavati); Bärlappkraut (syn. Erdmoos, Gürtelkraut, Hexenkraut, Moosfarn).

WIRKSTOFFE / INHALTSSTOFFE

In der Droge sind die giftigen Alkaloide (bis zu 0.4 %) Lycopodin, Annotin, Clavatin, Clavononin, Fawcetin und Lycoclavin enthalten, deren Konzentration anscheinend je nach Standort und Rasse stark schwanken kann. Im Weiteren sind Triterpene, Lipide, Phenolcarbonsäuren, aliphatische Säuren, Zucker und Mineralstoffe in der Droge enthalten.
In den Sporen wurden folgende Inhaltsstoffe gefunden: Fettes Öl, Polyterpene wie Sporonin, aber nur sehr wenig Alkaloide.

Inmhaltsstoffe des Bärlapps

PHARMAKOLOGIE

Die meisten Lycopodiumalkaloide wirken toxisch (emetisch, laxierend, schleimhautreizend). Das Kraut hat früher in der Volksmedizin eine grosse Rolle gespielt, hat aber heute in der Schulmedizin keine Bedeutung mehr, da seine Wirksamkeit nicht bewiesen ist.

ANWENDUNG

Volkstümliche Anwendung:
Innerlich früher zur Vermehrung der Harnabsonderung verwendet, vor allem bei Nieren- und Blasenleiden. Äusserlich wurde die Droge, meist als Wundstreupuder, bei wunden und juckenden Hautpartien und nässenden Ekzemen verwendet.
Die Wirksamkeit der Droge bei den genannten Anwendungsgebieten ist zur Zeit nicht belegt. Die Verwendung ist wegen der Giftigkeit bedenklich.

ZUBEREITUNG UND DOSIERUNG

Bärlapp wird heute nicht mehr als Phytopharmakon eingesetzt. Im Handel sind homöopathische Mittel erhältlich.
Die Verwendung ist wegen der Giftigkeit der Droge bedenklich. Ich rate von der Verwendung als Teeaufguss und ählichen Anwendungen ab.

STATUS

HOMÖOPATHIE

Lycopodium clavatum HAB 1 (syn. Lycopodium), die getrockneten, reifen Sporen.
Anwendungsgebiet: Entzündungen der Atemorgane und ähnliches.

SONSTIGES

Früher wurden die Bärlappsporen in der Apotheke bei der Herstellung von Pillen als Trennmittel eingesetzt. Diese Anwendung ist heute nicht mehr zu empfehlen, da sie Allergien vom Soforttyp auslösen können, die zu asthmatischen Symptomen führen.
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Der Name setzt sich zusammen aus griechisch lycos =„Wolf“ und pos =„Fuss“, wohl weil die dichtbeblätterten Zweige entfernt einem Tierfuss ähneln. Lateinisch clavatum = „Keule“, bezeichnet die Form der Sporenstände.

Letzte Änderung: 20.04.2024 / © W. Arnold