Lapacho - Tabebuia impetiginosa


Die Lapachorinde hat keine anerkannte medizinische Anwendung. In der Volksmedizin wird die Heilpflanze der Inkas zur Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens und zur Stärkung des Immunsystems angewendet.

Tabebuia impetiginosa (syn. Tabebuia avellanedae, Handroanthus impetiginosus, Bignonia heptaphylla, Gelsemium avellanedae).

Lapacho

Tabebuia impetiginosa - Lapachobaum

VORKOMMEN

Lapacho ist vom nordwestlichen Mexiko bis ins nordwestliche Argentinien verbreitet. Sie wächst zwischen Meereshöhe und 1400 m Höhe, meist in vorübergehend trockenen, laubabwerfenden oder teilweise laubabwerfenden Wäldern. Gelegentlich ist sie auch in trockeneren Teilen des Amazonasgebietes zu finden.

MERKMALE

Lapacho ist ein bis zu 20 m hoher Baum, dessen Stamm einen Durchmesser von 80 cm erreichen kann. Die Rinde ist glatt, aussen grau und innen rot-braun. Die Laubblätter sind fünffiedrig bis siebenfiedrig geteilt, wobei die Teilblättchen oval bis elliptisch und zur Basis hin zugespitzt, keilförmig bis gerundet oder fast herzförmig sind. Oftmals sind sie ungleich gestaltet. Die Blütenstände sind endständige, meist mehr oder weniger gedrängte Rispen, in denen die Blüten in Dreiergruppen stehen. Die Krone ist röhrenförmig-glockenförmig und magenta gefärbt; der Kronschlund ist zunächst gelb, verblasst später purpurn. Die Frucht ist eine langgestreckte, zylindrische, unbehaarte Kapsel, die 12 bis 56 cm lang und 1,3 bis 2,6 cm breit wird.

DROGEN (verwendete Pflanzenteile)

Tabebuiae cortex (syn. Cortex Tabebuiae); Tabebuia-Rinde (syn. Lapacho-Tee, Roter Lapacho-Tee), die getrocknete ganze oder geschnittene Rinde.

WIRKSTOFFE / INHALTSSTOFFE

Wichtig sind die Naphthochinonderivate, wie: Lapachol ( = 2-Hydroxy-3-(3',3'-dimethylallyl)naphtho-1,4-dion), Dehydro-α-lapachon und z.B. 2-1'-Hydroxyethyl)- furanonaphthochinon, 5-Hydroxy-2-(1'- hydroxyethyl)-furanonaphthochinon, 8-Hydroxy-2-(1'- hydroxyethyl)- furanonaphthochinon und weitere Derivate des Naphthochinon.
Die Angaben zum Gehalt an Lapachol variieren zwischen 0 % (!) und 7 %.

Im weiteren wurden identifiziert: p-Hydroxybenzoe-Säure, Vanillinsäure, Vanillin, Veratrumsäure, Eudesminsäure, Veratrumaldehyd, Anissäure und Anisaldehyd sowie Iridoide, Gerbstoffe, Flavonoide und Saponine.

Inhaltsstoffe von Lapacho

PHARMAKOLOGIE

Naphthochinonderivate, unter anderem Lapachol, sollen antitumorale Eigenschaften besitzen. Dazu gibt es nur wenig wissenschaftliche Studien, die zudem nicht eindeutig sind. β-Lapachon ist in diesem Zusammenhang von besonderem Interesse.

Beta-Lapachon

ANWENDUNG

Volkstümliche Anwendung:
Die Droge wird innerlich und äusserlich bei Tumoren, Leukämie, Bronchitis, fieberhaften Erkrankungen, Asthma, Magenschmerzen und bei bei Schmerzen (Rheumatismus) und auch als Badezusatz bei Ekzemen und bei bei Pilzinfektionen angewendet.
Die Verwendung der Droge bei Krebs und den zahlreichen anderen Krankheiten geht primär auf die Indianer Perus, Paraguays und Boliviens zurück. Die genannten Anwendungen sind nicht wissenschaftlich belegt.

Der Lapacho-Tee spielt vor allem in den Bereichen der alternativen Medizin eine wichtige Rolle.

ZUBEREITUNG UND DOSIERUNG

Die Innenrinde des Lapachobaums wird überwiegend zur Herstellung von Tees genutzt. Hierfür kocht man 2 Teelöffel Rinde in 1 Liter Wasser fünf Minuten lang, lässt dies dann 15 Minuten lang ziehen und seiht den Aufguss anschliessend ab. Diesen Tee trinkt man lauwarm oder gekühlt über den Tag verteilt, maximal 6 Wochen lang (danach mindestens 4 Wochen pausieren).

STATUS

SONSTIGES

Die Art wurde 1845 unter dem Namen Tecoma impetiginosa von Carl Friedrich Philipp von Martius im neunten Band des Prodromus systematis naturalis regni vegetabilis erstbeschrieben.

Letzte Änderung: 14.11.2020 / © W. Arnold