Ackerrittersporn - Consolida regalis

Consolida regalis (syn. Delphinium consolida );
Ackerrittersporn (syn. Feldrittersporn, Feld-Rittersporn)

Eine anerkannte medizinische Anwendung für den Ackerrittersporn gibt es nicht. Alle Pflanzenteile sind giftig, insbesondere die Samen. Recht häufig sind die getrockneten Blüten (sie enthalten keine toxischen Stoffe) als Schmuckdroge, besonders in Blasen- und Nierentees anzutreffen.

Ackerrittersporn - Consolida regalis

Feldrittersporn

VORKOMMEN

Der Ackerrittersporn war in Mitteleuropa weit verbreitet, ist aber durch vermehrten Herbizideinsatz und intensive Bodenkultivierung selten geworden. In Deutschland ist er in der Roten Liste gefährdeter Arten als gefährdet eingestuft.
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Der Gewöhnliche Feldrittersporn benötigt nährstoffreiche Getreideäcker, Wegsäume, Trockenplätze. Er gedeiht auch auf kalkhaltigem Boden.

MERKMALE

Der Gewöhnliche Feldrittersporn ist eine einjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 bis 50 Zentimeter erreicht. Die wechselständigen Laubblätter sind ein- bis mehrfach dreiteilig in 1 Millimeter breite, lineale Zipfel geteilt. Die Blütezeit reicht von Mai bis August. In einem traubigen Blütenstand stehen fünf bis acht Blüten jeweils über Tragblättern, die kürzer als Blütenstiele sind. Die blauvioletten Blüten besitzen einen einfachen, etwa 2 bis 4 Zentimeter langen waagrechten oder nach oben zeigenden Sporn, der aus zwei miteinander verwachsenen Nektarblättern gebildet wird.

DROGEN (verwendete Pflanzenteile)

Calcatrippae flos - (syn. Flores Calcatrippae, Flores Delphinii consolidae); Ritterspornblüten, die getrockneten Blüten.
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Semen Calcatrippae (syn. Semen Consolidae regalis); Ritterspornsamen.

WIRKSTOFFE / INHALTSSTOFFE

Calcatrippae flos - Neuere Untersuchungen gibt es kaum. Gefunden wurden: Anthocyanglykoside (mit Delphinidin als Aglykon), Flavonolglykoside (mit Kämpferol- und Quercitin als Aglykon). Die Anwesenheit von Alkaloiden wird kontrovers disskutiert.
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Semen Calcatrippae - Die Samen enthalten Diterpen-Alkaloide (bis zu 1,4 %), hauptsächlich Lycoctonin, Delcosin und Delsonin. Zudem ist ein fettes Öl vorhanden (ca. 30 %).

Lycoctonin - Inhaltsstoff des Ackerrittersporns

PHARMAKOLOGIE

Die Wirkung ist ähnlich dem Aconitin, aber schwächer. Früher sind bei der Aufnahme grösserer Mengen Vergiftungserscheinungen bei Rindern aufgetreten. Durch den starken Rückgang der Pflanze sind heute Vergiftungen kaum noch möglich.

ANWENDUNG

Calcatrippae flos - Früher wurden die alkaloidarmen Blüten als Heilmittel eingesetzt. Da bisher Belege für die Wirksamkeit fehlen, ist die Droge als Arznei nicht mehr gebräuchlich.
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Semen Calcatrippae - Früher zur Anregung der Diurese sowie bei Krampfhusten. Einen Nachweis für die Wiksamkeit gibt es nicht. Wegen des Vorkommens von toxischen Alkaloiden wird vor einer Anwendung gewarnt.

ZUBEREITUNG UND DOSIERUNG

Ritterspornsamen werden heute kaum mehr verwendet. Recht häufig sind die getrockneten Blüten (sie haben eine schöne blaue Farbe) als Schmuckdroge, besonders in Blasen- und Nierentees anzutreffen.

STATUS

  • Kommission E: - negative Beurteilung (Wirksamkeit nicht ausreichend belegt)
  • ESCOP: - keine Bearbeitung
  • HMPC: - keine Bearbeitung

SONSTIGES

Früher wurden die Blüten zum Färben von Wolle in der Kleiderindustrie verwendet.

Letzte Änderung: 01.03.2024 / © W. Arnold