Paprika, Cayennepfeffer - Capsicum annuum


Die anerkannte medizinische Anwendung von Cayennepfeffer ist die äusseliche Anwendung zur Linderung von Muskelschmerzen im unteren Rücken und im Schulter -Arm-Bereich. Auch bei Arthrose und rheumatoider Arthritis.

Capsicum annuum (syn. Capsicum longum);
Paprika (syn. Beisbeere, Cayenne-Pfeffer, Spanischer Pfeffer, Gemeine Beisbeere, Gemeiner Paprika, Indischer Pfeffer, Türkischer Pfeffer, Mexikanischer Paprika, Spanischer Pfeffer).

Paprika

Spanischer Pfeffer - Capsicum annuum

VORKOMMEN

Ursprüngliche Heimat der Paprika (Capsicum annuum) ist wahrscheinlich das heutige Mexiko. Das Verbreitungsgebiet vor der Entdeckung Amerikas umfasst Gebiete Nord-Kolumbiens bis in den Süden der USA.

MERKMALE

Die Capsicum-annuum-Pflanzen werden bis zu 150 cm hoch und wachsen als buschiger Halbstrauch, aber meistens nach oben gestreckt. In der Nähe der Wurzel verholzen die Pflanzen relativ leicht. Die Blätter sind nach vorn zugespitzt, zwischen 5 und 25 cm lang und zwischen 3 und 15 cm breit.
Die Blüten des Capsicum annuum wachsen meistens einzeln aus den Verzweigungen des Stiels, sehr selten sind auch zwei oder drei Blüten in einer Verzweigung zu finden.

DROGEN (verwendete Pflanzenteile)

Capsici fructus (syn. Capsici annui fructus, Fructus Capsici, Fructus Capsici annui);
Cayennepfeffer (syn. Brasilianischer Pfeffer, Indischer Pfeffer, Spanischer Pfeffer, Taschenpfeffer), die reifen, getrockneten Früchte.

WIRKSTOFFE / INHALTSSTOFFE

Der Gehalt an Capsaicin, dem für die Schärfe verantwortlichen Inhaltsstoff von Paprika bzw. Chili, ist zwischen den verschiedenen Sorten von Capsicum annuum sehr unterschiedlich. Während Gemüsepaprika nahezu kein Capsaicin enthalten (0 SCU auf der Scoville-Skala), haben schon Jalapeños einen Wert von 2500-8000 SCU. Spitzenreiter unter den Capsicum annuum, wie der Cayenne oder die Wildform Chiltepin liegen bei ca. 30.000–50.000 SCU, also noch weit unter den Werten, die Vertreter anderer Arten, wie beispielsweise Capsicum chinense erreichen.

Capsaicin

PHARMAKOLOGIE

Eine Meta-Analyse zeigte, dass Capsaicin gegenüber Placebo chronische Schmerzen neuropathischer und muskulärer Ursache signifikant senken kann. Die Senkung der Schmerzen von über 50 % hielt bei einem Teil der Patienten acht Wochen an. Es traten dabei auch Nebenwirkungen auf wie lokale Hautirritationen und Husten.

Noch in der Entwicklungsphase befindet sich eine Kombination von Capsaicin mit einem Lokalanästhetikum. So ermöglicht Capsaicin den Zugang zur Zelle für das Betäubungsmittel, ohne dabei andere Empfindungen zu beeinträchtigen.

ANWENDUNG

Capsaicin wird zu äusseren Anwendungen als Creme, Salbe und Pflaster verwendet. Indikationen sind Muskelschmerzen und Muskelverspannungen insbesondere im Bereich der Wirbelsäule. Es wird angenommen, dass die schmerzlindernde Wirkung durch die Hemmung der Wiederaufnahme des Botenstoffs Substanz P und einer gesteigerten Durchblutung im Einsatzgebiet entsteht.
Capsicumextrakte werden bei Gelenkschmerzen, rheumatischen Beschwerden und neuropathischen Schmerzen angewendet. Unerwünschte Nebenwirkungen sind lokale Reaktionen wie Brennen und Hautrötung.

ZUBEREITUNG UND DOSIERUNG

Es werden ausschliesslich auf Capsaicinoide standardisierte Extrakte in Cremes und Pflastern angewendet.

Produkte (Schweiz)

  • ISOLA - das pflanzliche Schmerzpflaster ( IVF HARTMANN AG)
  • Hansaplast ABC-Wärme-Pflaster N, Pflaster (Beiersdorf AG)
  • Traumalix dolo patch, Pflaster (Drossapharm AG)
  • Weleda Rheumasalbe, Salbe (Weleda AG)

STATUS

HOMÖOPATHIE

Capsicum annuum (syn. Capsicum) - die reifen, getrockneten Früchte.
Anwendungsgebiet: Blinddarmentzündung, Mittelohrvereiterung, Schleimhautent­zünd­ungen des Mund- und Rachen-Raumes, Magen-Darm-Entzündungen, Harnblasen- und Harnwegskatarrhe.

SPANISCHER PFEFFER IM GARTEN

Spanischer Pfeffer kann bei uns in jedem Garten oder auf dem Balkon gezogen werden. Die Pflanze stellt keine besonderen Ansprüche an den Boden, normale Blumenerde ist ausreichend. Ein heller Standort ist ideal, vermeiden sie jedoch pralle Sonne. Giessen Sie normal, aber vermeiden sie unbedingt Staunässe. Düngen sie einmal pro Woche mit Flüssigdünger. Spanischer Pfeffer ist eine einjährige Pflanze.

SONSTIGES

Spanischer Pfeffer gehört (wie erwähnt) zu den Nachtschattengewächsen. Mit Ausnahme der Früchte sind alle Pflanzenteile giftig und dürfen auf keinen Fall verzehrt werden.

Letzte Änderung: 13.01.2024 / © W. Arnold